Spätestens wenn man in der Klasse L starten möchte, wird er vorausgesetzt: der Außengalopp. Für viele Reiter eine echte Hürde. Dabei ist es mit der richtigen Vorbereitung und passenden Übungen gar nicht so schwer den Außengalopp, auch Kontergalopp genannt, zu reiten.
Was ist der Außengalopp?
Doch was ist der Außengalopp eigentlich und wie unterscheidet er sich vom “normalen” Galopp. Beim regulären Galopp, auch Handgalopp genannt, springt das Pferd mit den zur Hand gerichteten, inneren Beinpaar weiter nach vorne. Beim Außengalopp ist es genau anderes herum.
Bevor mit den eigentlichen Übungen zum Außengalopp begonnen werden kann, sollte das Pferd gerade gerichtet sein. Außerdem sollte das Pferd konstant an den Reiterhilfen stehen. Denn nur so ist das Pferd überhaupt in der Lage den Außengalopp zu halten.
Vorbereitende Übungen
Viele Ausbilder bereiten den Außengalopp durch viele Galopp-Schritt-Übergänge vor. Dabei sollte vorab gezielt die Durchlässigkeit geprüft werden. Steht das Pferd gut an den Hilfen, kann man problemlos im Galopp zulegen und dann das Pferd zurücknehmen. Danach geht es an die einfachen Wechsel. Klappen diese reibungslos mit gutem Übergang, können weitere vorbereitende Übungen genutzt werden:
Übung 1: Aus der Ecke kehrt
Als erste Übung kann ein “Aus der Ecke kehrt” erfolgen. Dabei sollte das Pferd in einer großen Kehrtvolte von der linken auf die rechte Hand oder andersherum gebracht werden. Die Hilfengebung sieht hierbei wie folgt aus: Der Bügen wird ausgetreten, mit dem linken Zügen wird das Pferd begrenzt, der rechte gibt die Lektion vor. Zudem wird die Galopphilfe mit dem rechten Schenkel erneuert. Die Ecken sollte am Anfang und besonders bei jungen Pferden abgerundet werden. Das Pferd wechselt durch die Kehrtvolte auf die ganze Bahn. Bevor das Pferd ausfallen kann, sollte die Übung beendet werden. Dabei kann dann wieder der zuvor geübte Galopp-Schritt-Übergang genutzt werden.
Übung 2: Durch die halbe und ganze Bahn wechseln
Eine weitere Übung, die der ersten ähnelt, aber bereits den Schwierigkeitsgrad erhöht, ist “Durch die halbe Bahn wechseln”. Denn hier wird der Winkel zum Hufschlag für das Pferd steiler und somit die Anforderungen an das Pferd höher. Aus der halben Bahn zu wechseln bieten den Vorteil, noch eine halbe Bahn vor der ersten Ecke zu haben um den Außengalopp zu halten. Klappt dies gut, kann auch der Wechsel in den Außengalopp durch die ganze Bahn trainiert werden. Dies ist durch die direkt anschließende Ecke für das Pferd sehr viel schwerer.
Übung 3: Aus dem Zirkel wechseln
Statt nur eine kurze Biegung wie in der Ecke oder der Kehrtvolte, muss das Pferd beim Wechsel auf dem Zirkel mindestens eine halbe Zirkellinie im Außengalopp bleiben. Die Anforderungen an das Pferd steigen. Diese Übung gelingt nur, wenn das Pferd bereits ausreichend gerade gerichtet ist. Außerdem eignet sich die Übung um die Versammlungsfähigkeit des Pferdes zu verbessern.
Übung 4: Schlangenlinien
Beginnend mit einer einfachen Schlangenlinie, können auch diese Übungen dazu beitragen den Außengalopp des Pferdes zu festigen. Die einfache Schlangenlinie bietet eine gute Grundlagenübung für den Anfang. Schlangenlinien mit mehreren Bögen sind jedoch sehr herausfordernd, denn das Pferd muss dabei sehr enge Außengalopp-Wendungen absolvieren. Diese Übung gelingt nur, wenn sich das Pferd bereits sehr gut versammeln lässt und eine hohe Durchlässigkeit vorhanden ist.
Was tun, wenn der Außengalopp nicht klappt
Sollte das Pferd dazu neigen bei den Übungen in den Handgalopp umzuspingen, kann das verschiedene Gründe haben. Es sollte zunächst vor allem darauf geachtet werden, dass alle Linien sehr großzügig geritten werden. Kleine Linien machen es dem Pferd schwer die Balance zu halten. Oft liegt das Problem auch beim Reiter. Dieser wirkt entweder zu passiv oder viel zu aufwendig auf das Pferd ein. Es gilt ein gutes Mittelmaß zu halten. Sollte das Pferd immer wieder Umspringen, sollte man auf das eigene Timing achten. So muss der Reiter die Galopphilfe entsprechend früh erneuern, um das Pferd am umspringen zu hindern. Auch die Verbesserung der Versammlungsfähigkeit im Handgalopp nimmt Einfluss darauf, ob der Außengalopp funktioniert. Die Versammlungsfähigkeit im Handgalopp lässt sich beispielsweise durch die Übungen “Zirkel verkleinern und vergrößern” und viele Galopp-Schritt-Übergänge trainieren.
Ist der Außengalopp gut vorbereitet, stellt er für die wenigsten Pferde ein Problem dar.
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