Passendes Equipment ist ein essenzieller Faktor für ein zufriedenes Pferd. Ein passender Trensen- oder Kandarenzaum oder auch Sattel sind aber nicht nur für die Gesundheit des Pferdes wichtig, sondern haben auch direkten Einfluss auf die Zufriedenheit des Pferdes beim Training. Und ein gut laufendes Pferd macht auch den Reiter glücklich. Daher sollte man die Auswahl der passenden Zäumung mit Bedacht treffen. Doch welche Möglichkeiten gibt es eigentlich? Wir stellen die gängigsten Zäumungen inklusive ihrer Wirkungsweisen und Verschnallungen vor. 

Englisches Reithalfter

Das englische Reithalfter besteht aus einem Genickriemen, dem Kehlriemen, einem einfachen, je nach Wahl breiten oder schmalen Nasenteil und dem Stirnriemen. Der Zügeldruck wird vom Pferdemaul über den Nasenrücken und den Unterkiefer übertragen. Ein breiter Nasenriemen sorgt für eine größere Druckverteilung, ein schmaler hingegen für eine direktere Einwirkung. 

Englisch-kombiniertes Reithalfter

Das englisch-kombinierte Reithalfter ist im Grunde genauso wie das englische Reithalfter aufgebaut, hat aber einen Sperrriemen, der am Nasenteil befestigt ist. Durch den Sperriemen wird der Druck neben Nasenrücken und Unterkiefer auch auf die Kinngrube verteilt. Der zusätzliche Riemen soll für eine ruhigere Lage des Gebisses im Pferdemaul sorgen. Das englisch-kombinierte Reithalfter eignet sich daher besonders für Pferde die das Maul aufsperren.

Hannoversches Reithalfter

Beim Hannoversche Reithalfter dient der Kinnriemen als Sperrriemen. Daher liegt der Nasenriemen weiter unten als bei den anderen Zäumungen. In der Regel sollte sich der Nasenteil beim Hannoversche Reithalfter in etwa vier Finger breit über den Nüstern befinden. Durch die tiefere Lage wirkt diese Zäumung stärken auf das Pferd ein, denn der Druck verteilt sich vor allem auf den unteren Teil des Nasenrückens. Geeignet ist die Zäumung vor allem für Pferde die vorne etwas zu stark werden können. 

Schwedisches Reithalfter

Das schwedische Reithalfter ähnelt dem englischen Reithalfter im Aufbau. Jedoch befindet sich am Kinnriemen keine einfache Schalle, sondern eine Umlenkrolle. Diese Verschnallung dient dazu dem Einklemmen von Hautfalten durch eine einfache Schnalle vorzubeugen. Die Flaschenzugwirkung der Umlenkrolle birgt jedoch die Gefahr den Riemen zu stark anzuziehen. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass noch mindestens zwei Finger zwischen Riemen und Pferdekopf passen. Das Schwedische Reithalfter gibt es mit oder ohne Sperriemen und gleicht dann entsprechend der Wirkung des englischen oder der englisch-kombinierten Reithalfters. 

Mexikanisches Reithalfter

Beim mexikanischen Reithalfter verläuft die Nasenpartie in einem Punkt auf dem Nasenrücken zusammen. Hier treffen sich der Kinn- und der Sperriemen. Durch diese Art der Verschnallung entsteht Druck auf den Kinngruben, dem Unterkiefer und dem Nasenrücken. Bei Zug auf den Zügel wirkt die Zäumung zudem auch auf das Genick ein. Insgesamt bietet die mexikanische Zäumung jedoch die größte Möglichkeit frei zu atmen. Daher wird die Zäumung auch so gerne in der Vielseitigkeit eingesetzt. Wie bei allen Zäumungen sollte aber auch beim mexikanischen Reithalfter auf eine passende Verschnallung geachtet werden. Es ist dabei darauf zu achten, dass kein Riemen direkt über das Jochbein verläuft. 

Kandarenzaum 

Kandarenzäume gibt es als englisches oder schwedisches Reithalfter. Ein Kandarenzaum unterscheidet sich von einem Trensenzaum nur hinsichtlich der Anzahl der Backenstücke. Statt wie bei der Trense üblich, hat der Kandarenzaum zwei, damit sowohl die Kandare als auch die Unterlegtrense eingeschnallt werden können. Auch bei der Kandarenzäumung ist auf einen guten Sitz und eine passende verschnallung zu achten.

Neben diesen Klassikern der Reithalfter gibt es mittlerweile auch viele andere Alternativen, wie beispielsweise gebisslose Reithalfter. Erfreulich ist auch die Entwicklung von anatomisch geformten und gut gepolsterten Elementen, die ein Einwirken auf die empfindlichen Gesichtsnerven des Pferdes verhindern. 

Welche Zäumung am Ende die beste ist, ist abhängig vom jeweiligen Pferd. Oft lohnt es sich auch die einzelnen Reithalfter auszuprobieren und beim Reiten zu sehen, wie die Pferde reagieren. Besonders schwierig gestaltet sich häufig die ideale Kombination aus Gebiss und Halfter. Hier folgt die Praxis nicht immer der Theorie. Daher hilft in den meisten Fälle vor allem eins: Ausprobieren! 

Welches Reithalfter verwendest du und wieso? Hast du damit schon viel experimentiert oder lief dein Pferd von Anfang an super mit dieser Zäumung? Lass es uns wissen und schreib einen Kommentar. ↓

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert