Mit 12 Strafpunkten und einer Verweigerung enden die olympischen Spiele für die deutschen Springreiter mit einer Niederlage. Für das Deutsche Team ist es das schlechteste Ergebnis seit fast 30 Jahren. 

Bereits im Einzelwettbewerb hatte sich abgezeichnet, dass es die deutsche Mannschaft der Springreiter nicht leicht haben wird gegen die Reiter der anderen Nationen zu bestehen. Darüber hinwegtäuschen konnte auch nicht das annehmbare Ergebnis der Mannschaftsqualifikation. 

André Thieme, der mit seiner Stute DSP Chakaria als erster Deutscher an den Start ging, läutete die Niederlage gleich mit zwei Abwürfen und damit 8 Strafpunkten ein. Nach seinem Ritt zeigte sich Thieme enttäuscht: “Ich habe mir das definitiv anders vorgestellt und es tut mir sehr leid für meine Mannschaftskollegen. Als erstes Paar so vorzulegen ist ärgerlich und ich habe viel Lehrgeld bezahlt. Ich habe hier in Tokyo generell unheimlich viel gelernt. Ich habe gedacht, dass es reicht ein so großartiges Pferd wie Chakaria dabei zu haben aber habe gesehen, dass so viel mehr zusammenspielt, um am Ende erfolgreich zu sein. Ich bin unheimlich stolz auf mein junges Pferd.“ 

Der Jüngste im Team Maurice Tebbel startete seine Runde sehr souverän. Aber am Aussprung der Kombination passierte es auch bei ihm – die Stange fiel. Vier weitere Punkte gesellten sich zu den bereits acht Punkten von Thieme. Die Medaille, die zu diesem Zeitpunkt bereits in weiter Ferne lag, rückte noch ein Stück weiter weg. 

Der Ritt des letzten Reiters Daniel Deußer sollte dann nur noch für den guten Abschluss des Wettkampfs sorgen. Doch soweit sollte es nicht kommen. An zweiten Sprung der dreifachen Kombination kommt es zu einer Verweigerung. Deußer entschließt sich aufzugeben, springt noch einen der einfacheren Sprünge, um dem Pferd einen guten Abschluss zu liefern. 

Mit dieser Niederlage für das deutsche Team enden die Olympischen Spiele in den Reitsportdisziplinen mit dem schlechtesten Ergebnis seit 1992. Ob es einfach nur Pech war, oder die Mannschaft mit gleich zwei Olympia-Debütanten einfach zu unerfahren war, bleibt zu eruieren. Mit Christian Ahlmann und Simone Blum fehlten die neben Daniel Deußer, derzeit erfolgreichsten deutschen Springreiter bei den Olympischen Spielen gänzlich. Bereits im Vorfeld der Mannschaftsaufstellung hatten die beiden auf die Teilnahme verzichtet, da ihre Top-Pferde nicht gänzlich fit seien.

Keine Fehlerfreie Runde im ersten Umlauf

Doch auch für andere Nationen lief es nicht rund. Mit seinem unglücklichen Abwurf sorgte Peder Fredericson dafür, dass die USA und Schweden in einem Stechen gegeneinander antreten mussten. Sechs Fehlerpunkte hätte sich die Französin Penelope Leprevost leisten können, damit es noch zur Goldmedaille gereicht hätte. Doch es sollte nicht sein. Ihr Pferd verweigerte gleich zweimal, womit die Reiterin ausschied und damit auch jegliche Chance auf eine Medaille für die bis dahin führenden. 

Der Gewinner der Bronzemedaille stand bereits nach dem ersten Umlauf fest. Diese geht an Belgien, die in der Qualifikation noch mit Deutschland gleichauf standen. 

Stechen zwischen USA und Schweden

Im Stechen ging es dann um die Platzierungen eins und zwei zwischen Schweden und den USA. Die ersten fünf Reiter aus den Nationen bleiben fehlerfrei. Als letzter Reiter musste dann wieder der Schwede Peder Fredericson mit seinem Pferd All In in den Parcours. Seinen Fehler, der zum Stechen führte, konnte er ebenda wieder gut machen. Mit einem fehlerfreien Ritt und schneller als die US-Amerikaner führte der Reiter, der bereits SIlber im Einzel-Springen gewann, die schwedische Equipe zum Sieg vor den USA und Belgien auf Platz drei.