Endlich ist er da: Der Deutsche Meister-Titel für Katrin Eckermann. 2013 und 2021 war sie bereits Deutsche Vizemeisterin der Springreiterinnen. Mit der Goldmedaille geht für die 31-Jährige Reiterin ein großer Wunsch in Erfüllung. Im Stechen triumphierte Eckermann über Tina Deuerer, die erstmals Silber gewann. Bronze fiel an die Deutsche Meisterin des Jahres 2018, Angelique Rüsen.
Katrin Eckermann und Tina Deuerer lieferten sich ein spannendes Stechen: Wer würde sich den Sieg holen in der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen. Beide Reiterinnen waren die einzigen, die über drei Umläufe ohne Fehler blieben. Entschieden wurde die Deutsche Meisterschaft der Amazonen im einer Springprüfung mit zwei Umläufen. Katrin Eckermann ging im Sattel des neunjährigen Balou du Rouet-Sohnes Cascadello-Boy RM als erste in den Stechparcours – alle Stangen blieben oben und mit 36,18 Sekunden hatte die 31-Jährige, die auf dem Hof ihres Freundes Christian Glanemann tätig ist, eine schnelle Zeit vorgelegt. Tina Deuerer wusste also, dass sie mit dem 13-jährigen Hannoveraner Hengst Clueso (v. El Bundy) alles geben musste, um Deutsche Meisterin zu werden. Einmal, im Jahr 2015, hatte sie schon Bronze gewonnen. „Ich bin im Stechen voll auf Risiko gegangen, Zweite wäre ich ja sowieso gewesen“, sagt die 43-Jährige. Bis zum letzten Sprung ohne Fehl und Tadel – schepperte es leider am finalen Hindernis. Aber auch Eckermanns Zeit war zu schnell: Mit vier Fehlerpunkten und 36,22 Sekunden sprang Tina Deuerer zur Silbermedaille. „Große Freude über Silber! Alle Pferde haben hier über alle Runden versucht, ihr Bestes zu geben. Das ist jetzt meine neunte gemeinsame Saison mit Clueso. Er kam vierjährig zu mir in den Stall!“ Tina Deuerer, die in der Nähe von Karlsruhe einen kleinen Stall betreibt.
Katrin Eckermann: „Letztes Jahr habe ich Silber mit demselben Pferd hier gewonnen – da war er erst acht Jahr alt. Cascadello-Boy RM ist jetzt natürlich etwas weiter, aber wir haben nur wenige Turniere bestritten. Hat er hier richtig super gemacht. Cascadello gehört meinem Vater, er ist ein Hengst und etwas schüchtern. Aber er hat einen guten Kopf, er will alles richtig machen. Ich hatte mir immer gewünscht, Deutsche Meisterin zu werden. Mir hatte bislang hier aber immer etwas Glück gefehlt.“
Bronze fiel mit zwei Strafpunkten für Zeitüberschreitungen an die 30-jährige Angelique Rüsen, die als Bereiterin im Stall von Christian Ahlmann in Marl arbeitet und 2016 und 2017 Deutsche Vizemeisterin sowie 2018 Deutsche Meisterin der Springreiterinnen wurde. Gesattelt hatte sie Calvino, einen zehnjährigen Holsteiner Wallach von Literat, der eigentlich erfolgreich von ihrem Chef Christian Ahlmann geritten wird. „Bin in Balve immer mit unterschiedlichen Pferden an den Start gegangen. Letzte Woche war ich kurz davor, Balve abzusagen, da kein passendes Pferd da war. Christian hat mir dann aber Calvino für die Deutschen Meisterschaften gegeben. Befürchte aber, dass ich ihn wieder abgeben muss. In Hamburg hatte Christian auf dem Pferd noch gewonnen. Der Parcours gestern war sehr gut zu reiten. Die Dreifache heute war schon sehr schwer zu springen“, resümierte Rüsen.
Co-Bundestrainer Marcus Döring hat für das morgige Finale der Herren einen klaren Favoriten: „Das heute war ein sehr anspruchsvoller Parcours. Wir haben in Balve die letzten Tage absoluten Topsport gesehen. Mein Tipp für die Herren-DM morgen: Mario Stevens!“
Die Entscheidung der offenen Klasse startet am Sonntag um 14:15 Uhr.