Als Überraschung kann man den Sieg von Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer Erfolgsstute TSF Dalera BB nicht bezeichnen. Dennoch zeigte sich die Doppel-Olympiasiegerin beim Finale der FEI World Cup Serie in Leipzig äußerst emotional; denn mit dem Sieg verabschiedete sie sich nun in die Babypause.
Mit insgesamt drei Teilnehmerinnen traten sowohl Deutschland als auch die in der Dressur besonders starken Däninnen am Samstag Abend beim FEI World Cup Finale in Leipzig an und dominierten von vorne herein das Starterfeld.
Als Gewinnerin der FEI Grand Prix Serie startete Jessica von Bredow-Werndl als Letzte und musste damit die vorangegangenen, starken Ergebnisse von Cathrine Dufour mit Vamos Amigos (86.164 Prozent) und Isabell Werth (85.921Prozent), die in Leipzig ein letztes Mal mit Weihegold OLD an den Start ging, schlagen.
Wieder einmal zeigte die Reiterin aus Tuntenhausen Nerven wie Drahtseile und tanzte mit Dalera zu den Klängen von LaLaLand zum Sieg. Mit einer Wertung von über 90 Prozent gewann sie das Finale souverän und mit mehr als dreieinhalb Prozentpunkten vor der zweitplatzierten Dänin Dufour. Ihre Bestleistung von den Olympischen Spielen in Tokio konnte sie jedoch nicht übertreffen.
Dennoch freute sich die Reiterin vor allem über die Leistung ihrer Stute: “Es gibt keine Worte! Sie war phänomenal – Sie lässt immer Ihr Herz für mich in diesem Viereck und
es ist überhaupt nicht selbstverständlich und gleichzeitig tut Sie es immer wieder und entwickelt sich dennoch weiter.”
Nach diesem Erfolg verabschiedet sich Jessica von Bredow-Werndl zunächst für ein paar Monate aus dem großen Viereck in die Babypause. Auf ein Comeback mit Dalera dürfen aber alle hoffen, denn von Bredow-Werndl verspricht: “Ich habe auch jetzt das Gefühl, dass wir noch nicht am Ende unserer gemeinsamen Reise sind!”
Dänin Dufour wird mit Youngster Zweite
Mit gerade einmal zehn Jahren war Vamos Amigos, das Pferd von Dänin Cathrine Dufour, eines der Jüngsten unter den ansonsten sehr erfahrenen Teilnehmern des World Cup Finales in Leipzig. Umso beeindruckender ist die Leistung des Vitalis-Sohn und seiner Reiterin. Mit 86.164 Prozent in seinem ersten wirklich großen Auftritt überzeugte der Westfalen-Wallach sowohl Richter als auch Publikum. “Er war heute eine Granate!” strahlte die Zweitplatzierte Dufour nach ihrem Ritt. “Ich bin super stolz, dass er sich unter diesen Bedingungen so toll kontrollieren ließ. Das ist mehr als ich mir hätte wünschen können.” Für Dufour war es die erste World Cup Teilnahme.
Platz Drei für Isabell Werth und ByeBye Weihegold
Für Isabell Werth war es ein emotionaler Abend. Ein letztes Mal tanzte sie mit Weihegold OLD durch das ganz große Viereck. Für die fehlerfreie Glanzleistung erhielt das Paar eine Wertung von 85.921 Prozent. Mit diesem Ergebnis belegten sie den dritten Platz und schlossen damit Weihegolds Karriere, unter Standing Ovations des Publikums, das auf der Schlusslinie in donnernden Applaus verfiel, erfolgreich und feierlich ab. “Ich bin so glücklich. Ich wollte mein Bestes geben, da es unsere letzte gemeinsame Kür war,” sagte Werth nach ihrem Auftritt und freute sich weiter: “Es war ein wunderbarer, fehlerfreier Ritt.”
Mit der Verabschiedung aus dem Sport beginnt für Weihegold nun ein neuer Abschnitt. Sie wird nun, wie auch bereits zuvor, für die Zucht eingesetzt, so dass zu hoffen bleibt, dass wir in ein paar Jahren auf eine Nachzucht schauen dürfen, die der überragenden Weihegold in nichts nachsteht.