Akrobaten, Tänzer, Musiker und natürlich Pferde – mit einem bunten Programm eröffnete der CHIO Aachen am Dienstagabend offiziell das Weltfest des Pferdesports. 

Bei bestem Wetter füllte sich das Springstadion in der Aachener Soers am Dienstagabend mehr und mehr. Tausende Zuschauer waren gekommen um die offizielle Eröffnungsfeier des CHIO Aachen live mitzuerleben. Um Punkt 20.00 Uhr wurden die Heerschar von Menschen jedoch plötzlich sehr ruhig. Denn über die Lautsprecher des gigantischen Stadions erklang der bekannte Jingle des Reitsportturniers, gefolgt von mit bunten Bändern geschmückten Friesen, die das Eröffnungsschaubild zum offiziellen CHIO-Song “In diesem Moment” der Höhner, gestalteten. Die bunten Bänder im Langhaar der schwarzen Schönheiten deuteten schon an, was der Abend mit sich bringen sollte, denn immer wieder wurde es bunt. 

Rund 37.500 Zuschauer im Aachener Hauptstadion betrachteten das Spektakel, dass von mehr als 200 Pferden und über 500 Mitwirkenden gestaltet wurde. Mit dem Motto “Welcome to the Festival” stand das Event in diesem Jahr auch ganz im Zeichen der Jugend. Gleich vier Reitschulen gestalteten ein Schaubild, dass gestagen wurde von den ganz Kleinen, entweder auf dem Pony am Führzügel oder bereits ganz selbstständig auf dem altbekannten Steckenpferd. Doch spätestens als die besten Ponynachwuchsreiter aus Dressur, Springen und Vielseitigkeit mit ihren talentierten Vierbeinern über den heiligen Rasen fegten, blieben keine Zweifel offen, dass der Deutschen Reiterlandschaft eine rosige Zukunft gewiss sein dürfte.

Für sportliche Höhepunkte sorgten Olympiasiegerin Julia Krajewski und Reitmeisterin Ingrid Klimke, die zu einem wahnwitzigen Duell ins Stadion eingeritten waren. Denn Parcourschef Frank Rothenberger hatte einen Parcours für Pferd und Mensch gebaut. So traten die Reiterinnen im Team nicht etwa gegen ein anderes Pferd-Reiter-Gespann an, sondern gegen zwei Parkour-Läufer der “FlyGuys”, die beinahe ebenso elegant wie die Vierbeiner über die Hindernisse flogen. Durch die viel kürzeren Wendungen gelang es den beiden Läufern, unter tosendem Applaus der Zuschauer, am Ende sogar die Bestzeit der Vielseitigkeitsreiterinnen zu unterbieten.

Nach diesem Adrenalin geladenen, folgte dann ein absoluter Gänsehautmoment als Isabell Werth mit ihrer Herzensstute Bella Rose das Stadion betrat. Unter donnerndem Beifall und Standing-Ovations drehte sie mit der 18-Jährigen Stute, die am Freitag feierlich im Dressurstadion verabschiedet wird, eine letzte große Runde. 

Auch Stargast Max Giesinger ließ sich von der Stimmung anstecken und wünschte “Bella” einen schönen Ruhestand. Das der Musiker auf der erhöhten Tribüne des Stadions stand, grenzte schon beinahe an ein Wunder. Denn eigentlich war sein Kollege Vincent Weiß für den Auftritt in Aachen gebucht worden. Doch am Morgen gab der Musiker bekannt, dass er an Corona erkrankt sei und deshalb nicht auftreten könne. Via Videobotschaft wünschte er den Zuschauern dennoch einen schönen Abend. Die Veranstalter des CHIO, die die letzten Jahre die Veranstaltung Corona-bedingt zum Teil ganz hatten ins Wasser fallen lassen müssen, wurden jedoch kreativ und schafften es mit der Hilfe von einigen Sponsoren, Max Giesinger innerhalb weniger Stunden für den Auftritt zu verpflichten. Das Hauptproblem sei dabei die Zeit gewesen, hatte der Musiker noch bis 17.00 Uhr Termine in Berlin und landete pünktlich eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn um 19.30 Uhr in Aachen.