Overnight-Leader Felix Vogg sichert sich den Sieg bei der 5*-Prüfung in Luhmühlen vor der Britin Kristy Chabert und Jonelle Price aus Neuseeland.
Bereits bei nach dem Gelände lag der Schweizer Felix Vogg mit seinem Westfalen-Wallach Colero (v. Captain Fire) auf Platz eins in der 5*-Prüfung in Luhmühlen. Mit dem 14-Jährigen Braunen startete er dann am Sonntag als letzter Starter in das abschließende Springen. Zuvor hatte er noch mit Unterstützung von Marcus Döring, Co-Trainer der Deutschen Springreiter, trainiert. Das er für den Sieg Null reiten müsste, war bereits am Vortag klar. Druck habe er sich trotzdem nicht gemacht: “Ich habe mir ein bisschen Druck weggenommen dadurch, dass ich wüsste auch wenn er einen Fehler macht und Fünfter oder so wird, wäre das noch ein absolutes Highlight.” Die Anstrengungen des gestrigen Geländes sah man dem Wallach im Parcours wahrlich nicht an. Und auch im Sattel war davon nichts zu spüren: “Wir waren gut vorbereitet und er sprang wirklich als hätte er gestern kein Gelände hinter sich gehabt”, freute sich der Schweizer. Durch seinen Sieg in Luhmühlen und auch die zuvor gute Saison hofft Vogg zudem auf einen Start bei der Weltmeisterschaft im italienischen Pratoni. Bislang sei hier jedoch noch nichts entschieden. Schwierigkeiten mit Andrew Nicholson, dem Schweizer Trainer der Vielseitigkeit könnten Vogg zum Wackelkandidaten machen. “Letztes Jahr in Tokio waren er nicht ganz korrekt und da ging das dann auseinander” berichtete der Reiter zurückhaltend in der Pressekonferenz nach seinem Sieg. “Das hat immer wieder einen großen Einfluss. Es sind einfach zwei Gesellschaften. Auch jetzt hier. Die sind jetzt da, aber ich bin alleine hier” stellte Vogg klar.
Die Zweitplatzierte Kristy Chabert zeigte sich mit ihrer Platzierung sehr zufrieden: “Classic VI ist ein wirklich, wirklich gutes Springpferd. Wenn sie eine Leidenschaft hat, dann ist es das Springen.” Das der Parcours anspruchsvoll war, zeigte sich in vielen Springfehlern und vor allem Zeitüberschreitungen. Doch dadurch ließ sich Chabert nicht unter Druck setzten. “Ich habe davon nichts mitbekommen. Ich bin einfach ein bisschen vom Platz weggeblieben. Ich wollte einfach meinen Plan mit ihr durchziehen.” Und das der gut funktionierte, zeigte sich an ihrem Ergebnis. Ohne Fehler und in der Bestzeit von 80,05 Sekunden ritt sie die beste Runde in der Teildisziplin Springen und rutschte so von Platz Vier auf Platz Zwei.
Auch die erfahrene 5*-Reiterin Jonelle Price aus Neuseeland, die mit ihrer Schimmel-Stute Faerie Dianimo den dritten Platz belegte, freute sich nachdem sie zunächst mit 31,4 Punkten und Platz 14 in der Dressur gestartet war. “Nach der Dressur war ich etwas frustriert. Wir haben dann überlegt, was wir besser machen können.” Im Gelände machte sie dann sieben Plätze gut. “Meine Stute ist sehr erfahren. Sie ist schon 17 und war bereits dreimal in Luhmühlen. Dadurch kann sie daraus gehen und eine richtig gute Runde hinlegen”, erklärte die Reiterin. Im Springen blieb die Reiterin fehlerfrei, musste jedoch 0,4 Zeitfehler hinnehmen.