Joana Marie Sliwik ist 25 Jahre alt, lebt mit ihrem Freund in Sao Paulo, Brasilien. Ihre Karriere als Reiterin startete sie nicht wie viele andere in Kindertagen, sondern erst mit 18. Wir haben mit der Späteinsteigerin darüber gesprochen, wie sie innerhalb von sieben Jahren vom Reitanfänger zum Profi-Bereiter und Trainer wurde.

Joana, du hast mit 18 angefangen zu reiten. Saßt du denn vorher schon mal auf dem Pferd?

Ich hab zwar als Kind immer mal wieder so ein bisschen auf dem Pferd gesessen, aber nicht so richtig. Ich hatte zwar mal die ein oder andere Reitstunde, aber ich bin nie kontinuierlich dran geblieben. Kontakt zu Pferden hatte ich also schon als Kind. Ich wollte auch immer Reiten, aber irgendwie bin ich nie dabei geblieben. 

Mit 18 habe ich dann gedacht, ich möchte ein festes Hobby. Da habe ich mich daran erinnert, dass mir das Reiten als Kind Spaß gemacht hat. Ich habe mir dann eine Reitbeteiligung gesucht. Das war ein 18-Jähriger Wallach, der mehr krank war, als dass ich ihn reiten konnte. Ich hab ihn viel gepflegt, longiert und war viel spazieren. 

Als ich das erste Mal Hufe auskratzen musste, wusste ich erstmal nicht mehr so genau, wie das überhaupt ging. Die Reitbeteiligung war daher erstmal gut um wieder in Kontakt mit dem Pferd zu kommen. Aber bei mir war zu dem Zeitpunkt noch nicht im Kopf angekommen, was eigentlich alles dazu gehört ein Pferd richtig zu bewegen und zu gymnastizieren. 

Mit 19 Jahren habe ich mir dann mein erstes eigenes Pferd gekauft. Das war eine klassische Fehlentscheidung. Im Endeffekt ist alles gut gegangen, aber ich war noch überhaupt nicht bereit für ein eigenes Pferd und habe mich zum Kauf irgendwie überreden lassen. 

Direkt in der ersten Woche bin ich im Gelände gestürzt und hatte danach eine riesige Angst. Als ich danach das nächste Mal wieder auf dem Pferd saß, war ich im Schritt am heulen und konnte kaum atmen, weil ich so eine Panik hatte.

War es an diesem Punkt wichtig für dich, dass es dein eigenes Pferd war oder wärst du auch auf eine Reitbeteiligung wieder aufgestiegen? 

Rückblickend war es sicherlich wichtig, dass es mein eigenes Pferd war und ich mir einfach gedacht habe >>Ich will das unbedingt hinbekommen<<. Trotz meiner Angst kam ich nicht zu dem Punkt, wo ich alles aufgegeben hätte. Aber der Weg war schon ziemlich lang und auch nicht immer einfach. Ich hatte wirklich noch bis vor zwei Jahren Angst auf dem Pferd. Dann vor allem auch auf fremden Pferden. Das ist jetzt in den letzten zwei Jahren wirklich besser geworden. Für mich ist Reiten überhaupt nicht mehr mit Angst verbunden. 

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Wie bist du mit der Angst beim Reiten umgegangen und wie hat dein Umfeld reagiert? Hast du das kommuniziert, dass du Angst hast? 

Ja, ich hab das schon gesagt. Man merkt das ja auch. Ich sehe das heute bei meinen eigenen Schülern auch sofort, wenn sie Angst haben. Man sitzt dann komplett anders auf dem Pferd. Ich weiß natürlich nicht was hintenrum erzählt wurde, aber ich habe meine Angst immer offen kommuniziert und habe versucht das Beste daraus zu machen. Ich habe meine Stute dann letztendlich wieder abgegeben, weil wir beide einfach nicht zusammen passten.

Danach habe ich mein zweites Pferd Chapeau gekauft. Er ist mittlerweile leider gesundheitsbedingt in Rente, aber auf dem hatte ich direkt mehr Vertrauen. Und ich bin ihn dann später auch ohne Sattel oder Trense auf dem Hof geritten. Das war am Anfang unvorstellbar für mich. Da war Reiten auf dem Platz schon eine riesen Herausforderung.

Hast du von Beginn an Unterricht genommen? 

Mit der Reitbeteiligung immer nur sporadisch, wenn er mal lief. Als ich dann die Stute gekauft habe, bin ich zu einem anderen Trainer gekommen. Dort hatten wir dann Teilberitt und Unterricht. Aber weil es mit der Stute so unheimlich schwierig war, hatten wir dann letztlich doch nicht so viel Unterricht. Und da hatte ich auch immer noch so eine Angst, dass ich eigentlich nur auf dem Pferd saß und die Luft angehalten habe. Da war dann nicht viel mit wirklichem Reiten. Deshalb hat der Unterricht auch nicht wirklich funktioniert. Mein Trainer hat mir dann nach einem halben Jahr gesagt, dass das mit dem Pferd nichts wird. Ich hab ihm da vollkommen zugestimmt. Mit meinem zweiten Pferd Chapeau hatte ich dann regelmäßig zwei-, dreimal in der Woche Unterricht. Dann hatte er leider einen Sehnenschaden und dann einen Gelenkschaden. Richtig zu reiten angefangen habe ich dann erst mit meinem dritten Pferd Diva, die ich 2017 gekauft habe. Wir haben dann nochmal den Trainer und den Stall gewechselt. Denn da hatte sie dann Vollberitt. Das heißt dann ist entweder ein Bereiter geritten oder ich hatte Unterricht. Und erst da habe ich dann so richtig angefangen zu lernen. Das ist natürlich auch immer eine finanzielle Frage, aber wenn es möglich ist, dann würde ich das immer wieder so machen und kann es auch nur jedem empfehlen. Ich habe in der Zeit so viel gelernt. 

Warst du denn damals schon so ambitioniert dabei, dass du dir dieses Modell aus Vollberitt und Unterricht ausgesucht hast? 

Ich war nie in einem extremen Lager, dass ich jetzt jedes Wochenende aufs Turnier gefahren oder nur mit Halsring und ohne Sattel im Gelände geritten wäre. Ich war das was mal als typischen Amateurreiter bezeichnet. Ich wollte gut trainieren, auch schon mal aufs Turnier gehen und halt wirklich Reiten lernen. Aber es ging nicht nur um Turniere. Ich bin zu dem Zeitpunkt auf A-Niveau geritten. Mein größter Traum war damals einmal eine L-Dressur zu reiten oder vielleicht auch irgendwann mal mit ganz viel Glück eine M-Dressur. Aber dadurch das sich mir dann durch den Kauf von Diva die Möglichkeit geboten hat mit einem tollen Trainer zu trainieren, war ich dann schon sehr ambitioniert dabei und habe das genutzt. Ich wollte einfach immer besser werden. 

Und wo kam diese Ambition genau her? Wolltest du für dich oder dein Pferd immer besser werden? 

Ich kann das gar nicht so genau beschreiben. Ich hatte so ein Gefühl auch vorher noch nie. Ich wollte einfach gut sein, indem was ich da mache. Ich hatte zu dem Zeitpunkt wirklich von nichts eine Ahnung. Ich habe mir überhaupt keine Gedanken dazu gemacht, warum wir unsere Pferde eigentlich reiten, warum wir Dressurreiten und warum eine gute Ausbildung von Pferden wichtig ist. Ich wollte einfach gut sein. Die ganze Theorie hinter der Reiterei und die Gewissheit für mich, kam erst viel viel später. Ich hatte dann nach einiger Zeit auch noch zusätzlich einmal die Woche Unterricht bei einem Grand-Prix-Richter. Und erst da fing es bei mir an Klick zu machen, dass ich mich auch mit der Theorie beschäftigen muss. 

Wann bist du denn die ersten Turniere gestartet und wie bist du von Klasse zu Klasse gesprungen? 

Ich habe im April 2018 mein erstes Reitabzeichen gemacht und bin im Mai meine ersten A-Dressuren geritten. Ich bin dann mehrere A-Dressuren geritten und da lief es wirklich richtig gut. Ich war damals in jeder Prüfung platziert und in einigen sogar unter den Top drei. Mein Pferd Diva, die mittlerweile leider verstorben ist, war zwar nicht das einfachste Pferd aber zu dem Zeitpunkt für mich genau das Richtige. Das war einfach ein Perfect-Match, vielleicht hat es deshalb so gut funktioniert. Und natürlich ist es in der Dressur auch so: Wenn man ein schönes Pferd hat, dann hat man direkt so einen Wow-Effekt. Und Diva war einfach bis heute eins der schönsten Pferde für mich. Sie hatte einen Hals wie ein Hengst, war wunderschön gebaut, groß mit zierlichem Gesicht. Sie hatte halt diesen Wow-Effekt. 

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Und dann hab ich mein nächstes Reitabzeichen gemacht, so dass ich L-Dressuren reiten konnte. Ich bin dann im letzten Drittel des Jahres 2018 insgesamt fünf oder sechs L-Dressuren geritten und habe dann damit noch das LK4 für die M-Dressur bekommen. In einer der L-Dressur konnte ich den ersten Platz belegen und das war für mich etwas ganz besonderes. Denn das Turnier war in Ankum und ich bin gegen einige Kader-Ponyreiter angetreten. Da zu gewinnen war für mich ein riesen Erlebnis. 

Dann sind wir nach Brasilien gezogen. Da bin ich zwar immer noch fast jeden Tag geritten. Aber eigentlich immer nur Berittpferde von meinem Freund. Ich hatte kein Pferd richtig für mich. Vor circa anderthalb Jahren habe ich deshalb Intef gekauft. Er war vorher schon ein halbes Jahr bei uns. Mein Freund war schon eine A- und eine L-Dressur mit ihm gegangen und ich bin Intef in dem halben Jahr schon sehr viel geritten. Zu der Zeit waren bereits mehrere Kunden an ihm interessiert. Aber ich hab nur gedacht >>Der darf nicht weg. Ich kaufe ihn selber.<< 

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Was ist das besondere an Intef? 

Als wir ihn zum Beritt bekamen, hat unser Tierarzt bereits gesagt, den solle ich kaufen. Da war er 6-jährig, aber in der Ausbildung wie ein 4-Jähriger. Die Anlehnung war katastrophal, er war in der Ausbildung einfach total hinterher. Man hätte mit ihm nicht mal eine A-Dressur gehen können. Daher dachte ich nur unser Tierarzt spinnt. Ich fand Intef von Anfang an ganz cool vom Charakter, aber er war nicht gut ausgebildet. Ich bin Intef dann wirklich viel geritten. Dabei hat sich dann sein toller Charakter gezeigt. Neben ihm könnte etwas explodieren und er würde nicht mal hingucken. Er ist sehr gechillt, hat aber bei der Arbeit trotzdem die richtige Einstellung und gibt alles. Er ist einfach eine coole Socke. Intef ist unheimlich menschenbezogen und es gibt niemanden, egal ob Pfleger, Reiter, Schmied, Tierärzte oder sonst wen, der Intef nicht direkt mag. Daher konnte ich ihn wirklich nicht mehr hergeben und hab ihn dann selber gekauft. 

Nachdem ich ihn gekauft hatte, bin ich mit ihm noch die ersten M-Dressuren geritten. Dieses Jahr habe ich angefangen in S-Dressuren mit ihm zu starten. Dabei muss man beachten, dass sich das brasilianische System etwas vom Deutschen unterscheidet. Bei uns ist die schwere Klasse in zwei Teile geteilt, so ähnlich wie es in Deutschland mit der Unterteilung in Sternen ist. In der Schweren Klasse 1 bei uns ist das Niveau vergleichbar mit den Aufgaben der Klasse M** bis S* in Deutschland. Und Schwer 2 ist der St. Georg. 

Anfang des Jahres habe ich mit Intef angefangen in der Schwer 1 zu starten. Im August werden ich ihn dann das erste Mal in der Schwer 2, also dem St. Georg, vorstellen.

Das ist der Wahnsinn. Du hast erst vor 7 Jahren angefangen zu reiten. Dein Pferd war vor zwei Jahren wie ein 4-Jähriger und jetzt reitet ihr in der schweren Klasse. Wie geht das? 

Das liegt zu einem großen Teil an Intef. Das ist ein Pferd, dass jeden Tag wirklich Bock hat zu arbeiten. Er kann eigentlich alles super schnell. Außer Wechsel, die sind bis heute immer etwas schwierig. Aber ansonsten hat er einfach alles total schnell verstanden und ist mit einem super klaren Kopf dabei. Dadurch bringt er einfach alles mit, was es braucht. Auch die Versammlung fällt ihm aufgrund seines Körperbaus nicht so schwer. Das sind super Voraussetzungen. Aber ich selber hätte niemals geglaubt, dass sich das alles so entwickelt und das ich das alles so schaffe. Ich weiß nicht, ob ich das mit einem anderen Pferd auch geschafft hätte. Ich denke ich habe Intef wirklich viel zu verdanken. 

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Denkst du es hilft dir, dass du jetzt auch durch deinen Job so viele verschiedene Pferde reiten kannst? 

Absolut. Ich habe unfassbar viel meinem Freund zu verdanken. Den durch ihn hatte ich immer die Möglichkeit viele verschiedene Pferde zu reiten und er hat mich wirklich gefördert. Heute reite ich am Tag bis zu 10 Pferde, die alle sehr unterschiedlich sind. Von 4-Jährig und gerade erst angeritten, über einige, die auf M-Niveau sind bis hin zum Grand-Prix-Pferd, ist wirklich alles dabei. Und ich glaube das hat eine riesengroße Rolle gespielt in meiner Entwicklung, aber auch meine Angst zu überwinden. Einfach weil ich bei so vielen Pferden merken konnte, dass das nicht böse enden muss. Dadurch habe ich dann auch mehr Vertrauen in mich selbst bekommen, dass ich Situationen lösen und auch mit ihnen umgehen kann. Durch das Reiten vieler Pferde findet man dann auch schnell Lösungen, die einem dann bei einem anderen Pferd weiterhelfen. Da bekommt man einfach die nötige Erfahrung. Letztendlich denke ich aber es ist ein Zusammenspiel aus Unterricht, sich selber mit der Theorie zu beschäftigen und jede Möglichkeit zu nutzen verschiedene Pferde zu Reiten. Und gerade dabei hat man in Deutschland manchmal das Gefühl, dass sich viele dafür zu fein sind, wenn ihnen ein Pferd nicht gut genug ist. Ich würde mich auch auf einen Esel setzen und der würde mich noch etwas lehren. Ich habe auch schon wirklich viele Pferde geritten, die ich einfach total doof fand. Aber jedes Pferd bringt einem etwas bei und das ist es was zählt. Und plötzlich fällt einem dann auf, dass Pferde die man anfangs vielleicht nicht so toll fand, total Spaß machen.

Du bist auch viel bei Instagram unterwegs. Siehst du dort auch Dinge, die du kritisch siehst?

Eine Sache, die mir momentan sehr auffällt und die ich sehr kritisch sehe, ist das sich plötzlich extrem viele ganz junge Pferde holen. Gerade wenn man mal auf Instagram guckt, dann ist es irgendwie zum Trend geworden, sich ein ganz junges, gerade angerittenes oder noch rohes Pferd zu holen. Es ist so schnell passiert, dass man ein Pferd kaputt reitet, wenn man nicht so viel Erfahrung hat. Wir haben jetzt gerade eine 4-Jährige Stute in Beritt bekommen und bei der merkt man, dass sie super angeritten wurde. Da sieht man den enormen Unterschied bei der Basisausbildung. Ich weiß, dass die häufigste Begründung ist, dass man sich ein rohes Pferd in der Qualität noch leisten kann, ein schon ausgebildetes aber nicht mehr. Die meisten vergessen aber, dass die Ausbildung bis dahin sehr teuer ist und das dabei eine Menge schief gehen kann. Und man muss auch ehrlich sein – braucht jeder so ein Pferd oder kann es dann nicht was solides, schon fertiges sein? Kann es nicht ein Pferd sein, dass L- oder M-fertig ist und von dem man dann noch ganz ganz viel lernen kann? Ich finde diese Entwicklung ein wenig fahrlässig, da bei der Grundausbildung wirklich viel Erfahrung notwendig ist.

Nochmal zurückkommend auf das Thema Späteinsteiger – Denkst du es gibt eine Altersgrenze um mit dem Reiten zu beginnen? 

Nein, ich denke zwar umso jünger man ist, fallen einem viele Sachen leichter. Man hat zum Beispiel keine Sorge, dass man sich verletzen könnte. Und allgemein lernt man schneller und leichter. Genauso wie man als Kind auch eine Sprache schneller lernt. Ich denke aber trotzdem, dass Reiten ein zeitloser Sport ist. Es kommt eher darauf an, dass man wirklich Lust hast, dass zu machen. Ich glaube die größte Hürde für erwachsene Reitanfänger ist es einen guten Trainer zu finden. Es gibt unglaublich viele tolle Trainer für Kinder. Aber denen fällt es oft sehr schwer sich dann an einen Erwachsenen anzupassen. 

Gibt es für dich einen Vorteil, dass du erst als Erwachsene angefangen hast zu reiten? 

Nein, nicht so wirklich. Ich habe mir schon so oft gedacht >>Warum bin ich als Kind nicht einfach dran geblieben?<< Ich darf mich natürlich überhaupt nicht beschweren. Ich habe mit 18 angefangen, bin jetzt 25 und reite jetzt dieses Jahr mit Intef den ersten St.-Georg. Aber dann denke ich wieder, wo ich sein könnte, wenn ich als Kind damit angefangen hätte. Andererseits fügen sich, was das Reiten betrifft, wirklich alle Dinge so zusammen, dass es für mich Sinn macht. Und das hätte ich vielleicht nicht, wenn ich als Kind angefangen hätte. Ich würde nichts ändern wollen. 

Wann war für dich klar, dass Reiten nicht nur ein Hobby ist, sondern du es auch beruflich machen möchtest? 

Durch die Corona-Pandemie hatte ich meine Uni-Vorlesungen nur noch online. Ich bin dann wirklich viel mitgeritten bei den Berittpferden meines Freundes – auch weil bei uns der Kundenstamm enorm gewachsen ist. Und dann kam schon immer mal wieder das Thema auf, dass ich mir nicht vorstellen konnte täglich nur noch am Schreibtisch zu sitzen und im Büro zu arbeiten. Ich hatte schon den Gedanken, dass ich lieber immer reiten würde. Mein Freund ist was das alles angeht, aber auch recht streng. Er meinte, wenn ich das wirklich möchte, dann würde er mich natürlich unterstützen, aber er würde mich dann auch auf jedes Pferd setzen. Er hat mir klar gemacht, dass ich mir das dann nicht aussuchen kann und auch Angst keine Rolle spielen darf. Anfang des Jahres hat sich dann unser Kundenstamm nochmal verändert und wir bekamen auch viele Anfragen von Kunden für den Beritt von jungen Pferden und Verkaufspferden, denen die Ausbildung hier bei uns in Sao Paulo zu teuer ist. Wir haben dann überlegt, ob wir woanders etwas mieten oder bauen können. Da wurde schnell klar, dass das nicht klappt, wenn mein Freund es alleine macht. Das war dann eine viel größere Entscheidung. Denn es ging gar nicht nur darum, ob ich das Reiten jetzt beruflich machen, sondern auch, dass man mit dem Partner gemeinsam arbeitet und dass wir dann beide das gleiche Standbein haben. Da kann natürlich auch viel schief gehen. Wenn etwas passiert, dann gehen wir zusammen unter. Nach ganz vielen, langen Gesprächen haben wir uns dann dazu entschlossen es zu wagen zusammenzuarbeiten und auch selber einen Stall zu bauen.

Was sind denn deine Träume für die nächsten Jahre? 

Arbeiten. Arbeiten. Arbeiten. Und hoffentlich turnier-technisch erfolgreich sein. Ich hoffe auch, dass unsere Kunden dann mit uns zufrieden sind, dass wir einen guten Job mit den Pferden machen. Ich hoffe, dass wir uns reiterlich weiterentwickeln können und glücklich sind. Für dieses Jahr wünsche ich mir, dass unser Stall fertig wird und wir unsere Pferde dann dort haben. 

5 Speed Questions

Welches prominente Pferd würdest du gerne mal reiten? 

Valegro. Ich würde einfach gerne mal ein Pferd von Charlotte Dujardin reiten. Das sieht immer unfassbar harmonisch aus und ist immer schön anzusehen. 

Wer hat dich reiterlich am meisten geprägt? 

Mein Freund. 

Was sind deine reiterlichen Ziele für das Jahr 2021? 

Erfolgreich im St.-Georg starten. 

Wer ist dein reiterliches Vorbild und wenn ja, warum? 

Es gibt so einige. Momentan am ehesten Jessica von Bredow-Werndl und ihr Bruder Benjamin Werndl. Ich finde es wahnsinn, was sie sich aufgebaut haben. Ich finde beide unfassbar sympathisch und den Umgang mit den Pferden toll. Auch dass sie so viel auf Social Media zeigen, finde ich klasse. Auch das sie weit über das eigentliche Reiten hinaus Mehrwert vermitteln wollen, gefällt mir. 

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wäre es? 

Da schwanke ich zwischen Gesundheit für mein Pferd und dauerhaft einen sehr guten Trainer zu haben. Denn das eine geht ohne das andere nicht. 

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