Es juckt und juckt und juckt.

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Es juckt und juckt und juckt von Sommeranfang bis zum Sommerende. Leidet ein Pferd unter einem Sommerekzem ist das nicht nur für das Pferd unangenehm, sondern auch für jeden Besitzer schlimm mit anzusehen. 

Nur ein Stich reicht…

Alles beginnt mit dem Stich einer weiblichen Culicoides-Mücke, die auch Gnitze genannt wird. Die Mücke sondert ein Sekret ab, dass die Blutgerinnung hemmt. Durch eine allergische Reaktion auf das Sekret, die teils erblich ist, in Kombination mit einer Neigung zu Stoffwechselstörungen bricht das Sommerekzem aus: Unter der Haut bilden sich bis zu stecknadelgroße Knötchen. Der Teufelskreis beginnt. Denn die Pferde kratzen sich blutig, was häufig zu weiteren Entzündungen führt. Betroffene Pferde reagieren darüber hinaus auch immer öfter stark auf die Stiche anderer Insekten.

Heilbar ist die Hauterkrankung bis heute nicht. Jedoch kann eine Hyposensibilisierung oder auch eine Eigenbluttherapie Abhilfe schaffen. Ist das Sommerekzem einmal da, kann dagegen auf verschiedene Weisen vorgegangen werden. 

Bei bereits betroffenen Pferden, ist es essentiell die Insekten fernzuhalten. Das kann durch den Einsatz von Ekzemerdecken passieren, aber durch den Einsatz von verschiedenen Wirkstoffen kann durch den Tierarzt für einen hochwirksamen Insektenschutz, zum Beispiel mit Deltamethrin, Permethrin oder auch durch eine Pilzimpfung schaffen. 

Bei einem akuten Sommerekzem geht es darum die Symptome des Pferdes schnellstmöglich zu lindern und somit Sekundärinfektionen zu vermeiden. 

Dabei ist es gerade bei Ekzemern wichtig auf besonders hautschonende Hilfen zu setzen. Denn durch die Allergie ist die Hautbarriere des Pferdes bereits in einem akutem Stadium gestört. Die Haut der Ekzemer ist wesentlich empfindlicher als die von Nicht-Allergikern. 

Daher sollte man nicht zu viel herumexperimentieren. Probiert man etwas neues sollte man dies nicht nur ein paar Tage tun sondern besser für ein bis zwei Wochen am Stück. Sollte durch das verwendete Mittel keine Besserung eintreten, kann nach diesem Zeitraum mit einem anderen Mittel weitergearbeitet werden. Was bei welchem Pferd hilft, ist vollkommen unterschiedlich. Ein wenig (oder auch manchmal mehr) ausprobieren, ist daher nicht zu verhindern. 

Was wirklich hilft, kann daher sehr unterschiedlich sein. Vier verschiedene Möglichkeiten haben wir hier aufgeführt: 

Hausmittel gegen Sommerekzem

Essigwasser wirkt besonders Wirksam gegen das lästige, juckende Sommerekzem. Dabei wird normaler haushaltsessig im Verhältnis 9:1 mit Wasser gemischt. Die Mischung lässt sich leicht mit einem Schwamm auftragen, lindert den Juckreiz und hat zudem eine kühlende Wirkung. Ein mehrmaliges Auftragen pro Tag kann sinnvoll sein. 

Auch Aloe Vera ist eine Möglichkeit. Diese kann verfüttert oder auch äußerlich aufgetragen werden. Bei der Verwendung von Aloe Vera ist auf einen möglichst hohen Aloe-Vera-Reinwert zu achten. Neben Essig und Aloe-Vera können auch Honig, Heilerde oder eine Ringelblumensalbe Abhilfe schaffen.

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Brennessel, Hagebutte & Co.

Behandlung des Sommerekzems mit Kräuter

Durch die Gabe von Kräutern lässt sich das Sommerekzem nicht verhindern, aber einzelne Symptome lindern. Kräuter lassen sich getrocknet in die normale Futterration mischen. Bei der Fütterung von Kräutern sollte man darauf achten keine Kräuter zu verfüttern, die das Immunsystem des Pferdes stärken, da diese die allergische Reaktion nur noch verstärken. Lieber sollte man auf Kräuter setzen, die als Entzündungshemmer fungieren, den Juckreiz lindern oder auch auf das Fell des Pferdes wirken. Geeignete Kräuter können sein: Kamille, Knoblauch, Rotklee, Seetang, Brennessel, Eberraute oder auch Hagebutten.

Mineralien und Spurenelemente wichtig

Sommerekzem lindern durch Futterumstellung

Das Sommerekzem kann durch einen Mangel oder eine Überversorgung, beispielsweise der Vitamine B1 und B6, begünstigt werden. Daher kann auch eine Futterumstellung oder -anpassung dabei helfen das Sommerekzem einzudämmen oder der Hauterkrankung gar ganz vorzubeugen. Bei der Fütterung sollte sich daran orientiert werden, welchen Bedarf der Vierbeiner hat und eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen zu achten. Auch die Aufnahme eines zu hohen Eiweißgehalts ist zu vermeiden. Dies kann vor allem während der Weidesaison durch frisches, proteinreiches Gras vorkommen.

Eine allgemein aktiver Stoffwechsel, der durch ausreichend Bewegung und eine korrekte Fütterung begünstigt wird, sind die beste Möglichkeit einem Sommerekzem entgegenzuwirken.

Benzoesäurebenzylester als Geheimwaffe gegen das Sommerekzem

Benzoesäurebenzylester ist eine chemische Verbindung, die aber auch in der Natur, wie zum Beispiel in der Rinde des Zimtbaums vorkommt. Die Säure wird im medizinischen Bereich als Mittel gegen Milben eingesetzt, wird aber auch in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie zum Desinfizieren und Konservieren eingesetzt. In der Bekämpfung des Sommerekzems gilt Benzoesäurebenzylester unter betroffenen Pferdebesitzern immer wieder als Geheimwaffe. Auch die Industrie hat das bereits bemerkt und so findet sich die Säure in immer mehr Pflegemitteln zur Anwendung bei akutem Sommerekzem. Wer sich seine eigene Lotion gegen das Sommerekzem zusammenstellen möchte, kann die Säure einfach mit einfacher Bodylotion mischen. Auch in Kombination mit Birkenwasser oder Ölen funktioniert die Säure. 

Musstest du bereits Erfahrung mit der Bekämpfung des Sommerekzems machen? Was hat bei deinem Vierbeiner geholfen? Teile deine Erfahrungen und Wissen und schreib es uns in die Kommentare.↓

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