Wenn das ruhigste Pferd am Putzplatz völlig zappelig wird, dann kann eine Hirschlausfliege der Grund allen Übels sein. Das im Volksmund als “fliegende Zecke” bekannte Parasit ist vor allem im Herbst eine Plage, die immer mehr Pferdehalter zu spüren bekommen. 

Die Hirschlausfliege plagt die Menschheit schon seit der Urzeit, wie der Fund der Gletscherleiche Ötzi beweist, an dem man ein Exemplar des Parasiten fand. Dennoch ist sie heute weitestgehend unbekannt. Doch immer mehr Pferdehalter müssen sich mit der “fliegenden Zecke” auseinandersetzen. Die milden Temeraturen der vergangen Jahre sorgen für viele Hirschlauslarven, die auf der Suche nach Nahrung auch auf Pferde, Hunde und Menschen übergehen. 

Die Hirschlausfliege lebt im Wald und an Wiesenrändern. Sie ernährt sich vom Blut ihrer Wirte. Wie ihr Name schon erkennt, nutzt die Hirschlausfliege als Wirt häufig Hirsche, Rehe oder anderen Waldbewohnern. Aber auch Pferde, Hunde und sogar Menschen werden immer häufiger als Wirt von der Hirschlausfliege genutzt. 

Symptome durch die Hirschlausfliege

Eine Hirschlausfliege beim Pferd zu erkennen, ist dabei gar nicht so leicht. Denn das Parasit bewegt sich direkt auf der Pferdehaut. Im dicken Winterfell ist das Parasit daher nicht direkt erkennbar. Für die Vierbeiner ist die Hirschlausfliege daher eine doppelte Plage. Nicht nur, dass sich die Hirschlausfliege auf der Haut des Pferdes bewegt, auch ihr Biss löst teils starke Symptome hervor. 

Der Biss der Hirschlausfliege löst in der Regel einen starken Juckreiz und je nach Immunsystem des Pferdes auch weitere allergische Reaktionen hervor. 

Hirschlausfliege behandeln – was hilft?

Ist das Pferd von einer Hirschlausfliege befallen, hilft nur eins: das Parasit vom Körper des Pferdes zu entfernen. Das kann durch das Durchbürsten des Fells mit einer feinzinkigen Bürste probiert werden. Doch manchmal lässt sich die Hirschlausfliege damit nicht entfernen, da sie sich schnell auf dem Körper des Pferdes bewegen kann. Lässt sich das Parasit nicht einfach auskämmen, hilft es am besten das Pferd komplett von oben bis unten zu waschen. Durch die Nässe kommen die Hirschlausfliegen hervor und lassen sich entfernen. Problematisch an dieser Herangehensweise ist aber häufig, dass es zu kalt ist, dass Pferd zu waschen. Hier helfen innenliegende Waschplätze und ein wärmendes Solarium. 

Zur Abwehr der Hirschlausfliege beim Pferd gibt es etliche Mittel. Jedoch sind deren Wirkbarkeit bis heute nicht bewiesen. Auch das Eindecken der Pferde kann helfen. Jedoch ist auch das ein zweischneidiges Schwert, da die Hirschlausfliege es häufig auch unter die Decke schafft. Starke körperliche Reaktionen, wie Rennen, Bocken oder Kratzen in Kombination mit einer Decke können hier auch zu unglücklichen Weideunfällen führen. 

Um der Hirschlausfliege vorzubeugen, ist es am sinnvollsten die Tiere nicht direkt am Waldrand grasen zu lassen. Da sich die Hirschlausfliege nicht weit bewegen kann, da ihr Flugradius eingeschränkt ist, ist es auch durchaus sinnvoll, darauf zu achten, an welchen Stellen die Parasiten vorkommen. So kann man diese Stellen gezielt meiden und unsere Vierbeiner so vor dem Parasit schützen.

Der beste Schutz gegen die lästige “fliegende Zecke” ist also das Pferd von den Aufenthaltsorten fern zu halten. Ist dies nicht möglich, sollte man wachsam die Reaktionen des eigenen Pferdes beobachten um einen Befall möglichst früh zu erkennen. Zum Schutz kann man Insektenabwehrsprays verwenden. Die Wirkung dieser ist jedoch nicht bewiesen. Am besten hilft daher zum Entfernen der Hirschlausfliege das gründliche durchkämmen des Fells, oder das Waschen des Pferdes.